Die Wertschwankungsreserve

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28. November 2024

Bei ungünstiger Entwicklung an den Kapitalmärkten kann eine Pensionskasse mit Reserven Wertverluste ausgleichen. Je grösser die Wertschwankungsreserve einer Pensionskasse, umso grösser ist auch ihre finanzielle Risikofähigkeit.

Wie wird sie aufgebaut? 

Damit der Aufbau der Reserve beginnt, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:

  • Der Deckungsgrad der Pensionskasse liegt über 100 Prozent.
  • Die Anlagen erwirtschaften mehr Erträge, als für die Verzinsung der Sparguthaben (aktiv Versicher-te) und für die Vorsorgekapitalien (der Rentenbeziehenden) benötigt werden. Dies ist bei der blpk im Schnitt über alle Vorsorgewerke ab einer Rendite von 1,8 Prozent der Fall. Vom Anlageergebnis fliesst der Überschuss in den Aufbau der Wertschwankungsreserve, bis diese ihre Zielgrösse erreicht hat.

Wie hoch ist sie?

Jede Vorsorgeeinrichtung hat ihre eigene Wertschwankungsreserve, bei der blpk sogar jedes Vorsorgewerk. Je nach Anlagestrategie beträgt die Ziel-Wertschwankungsreserve zwischen 10 und 20 Prozent des Vorsorgevermögens. Die genaue Höhe hängt vom Risikograd der Anlagestrategie und von der strukturellen Risiko-fähigkeit der Vorsorgeeinrichtung resp. jedes Vorsorge-werks der blpk ab. Die strukturelle Risikofähigkeit beschreibt die Möglichkeit, auf eine Unterdeckung reagieren zu können, und hängt im Wesentlichen von der Bestandesstruktur ab. Damit ist das Verhältnis zwischen den Guthaben der aktiven Versicherten und den Guthaben der pensionierten Versicherten gemeint. Je höher der Anteil an aktiven Versicherten, desto höher die strukturelle Risikofähigkeit. Je höher also der Anteil an risikobehafteten Anlagen (Aktien, Hochzinsanleihen oder Fremdwährungsanlagen) in der Anlagestrategie, und je höher der Anteil der Rentner am gesamten Versichertenbestand, desto höher muss die Wertschwankungsreserve ausfallen.

Wann wird diese Reserve gebraucht?

Die Wertschwankungsreserve kommt zum Einsatz, wenn es an den Kapitalmärkten zu negativen Entwicklungen kommt. In diesen Zeiten kann die Pensionskasse die Reserve auflösen. Dadurch werden Verluste kompensiert. Das Kapital der Versicherten bleibt dabei unangetastet. Die Kasse ist also nicht gezwungen, umgehend Sanierungsmassnahmen, wie zum Beispiel Beitragserhöhungen oder Leistungsreduktionen, zu ergreifen. Gleichzeitig wird dabei die langfristige Finanzierung nicht gefährdet.

Wie sieht es bei der blpk aus? 

Die blpk als Sammeleinrichtung führt für jeden grösseren Arbeitgebenden ein eigenes Vorsorgewerk. So ein Vorsorgewerk funktioniert wie eine Pensionskasse in der Pensionskasse. Es finanziert sich selbst. Bei der blpk muss daher immer zwischen der konsolidierten Sicht und der Sicht eines einzelnen Vorsorgewerks unterschieden werden. Da gibt es unter Umständen grosse Unterschiede. Konsolidiert betrachtet, liegt die Ziel-Wertschwankungsreserve bei 15 Prozent. Der aktuelle Wert (Stand: 31.12.2023) beträgt 6,4 Prozent. Sämtliche Vorsorgewerke verfügen über eine Wertschwankungsreserve, noch nicht alle aber in Höhe ihres Zielwertes. Wir sind somit finanziell gut ausgestattet, wollen uns aber nicht darauf ausruhen und streben danach, dies noch weiter zu verbessern.