Was ich beruflich mal machen möchte, war für mich zunächst nicht klar. Anfangs wollte ich Primarlehrerin werden. Dafür musste man damals ein Instrument lernen und kreativ sein. Ich kann aber nicht basteln, und Musik zu machen, liegt mir auch nicht. Das war also nicht mein Weg. Ich entschied mich für die Reisebranche und machte eine Ausbildung bei Kuoni. Doch schon bald wusste ich: Reisen zu verkaufen, das genügte nicht. Ich wollte stärker mit Menschen arbeiten. Also machte ich eine Weiterbildung zur Personalassistentin.
Im Herzen bin ich rot-blau wie der FC Basel
Bei Kuoni wollte ich danach nicht bleiben, denn die Personalabteilung sass in Zürich. Mich dort zu bewerben, war keine Option, denn im Herzen bin ich rot-blau wie der FC Basel. Mit meiner Heimatregion fühle ich mich sehr verbunden. Ich bin Jahrgang 1984, aufgewachsen in Münchenstein. Meine Grosseltern lebten in Augst, vor sieben Jahren sind auch wir nach Augst gezogen.
Zum Glück bekam ich in der Region eine Chance, zuerst noch ohne HR-Erfahrung – bei der EBL, der Genossenschaft Elektra Baselland, einem Energieversorger. Dort machte ich die Ausbildung zur HR-Fachfrau mit eidgenössischem Fachausweis und durfte bald auch die Lernenden betreuen und ausbilden. Anfangs hatten wir fünf Lernende; ich konnte die Anzahl aufstocken und die Berufsbildung auf fünf Lehrberufe ausbauen. Das hat Spass gemacht.
Elfeinhalb Jahre war ich bei der EBL, bis ich erkannte: Es ist alles aufgebaut. Es darf etwas Neues kommen. Ich machte ein Jahr Pause, betreute meine Kinder und bildete mich erneut weiter. Die Lernenden begleiten mich noch heute – als Prüfungsexpertin bei den Abschlussprüfungen Kaufmann/Kauffrau und schon bald auch wieder in meiner Arbeit bei der blpk.
Ein Zufall brachte mich nach Liestal
Wie ich zur Basellandschaftlichen Pensionskasse gekommen bin? Durch einen Zufall, ein Stelleninserat der blpk. Ich hätte mich nicht beworben, wenn ich nicht die damalige HR-Leiterin gekannt hätte. Also rief ich an. Wir hatten ein gutes, stimmiges Gespräch, noch am gleichen Tag ging ich vorbei, und eine Woche später war der Vertrag unterzeichnet. Pefect match!
«Mir gefällt, dass ich etwas bewirken kann.»
Es gab dann Überraschungen, einen ganzen Strauss. Zum Beispiel kam ich als HR-Fachspezialistin, zusammen mit einer Kollegin. Wir teilten uns die Stelle, Jobsharing. Die Kollegin war aber nach drei Wochen wieder weg, und ich erhielt die Möglichkeit, die Gesamtverantwortung der Personalabteilung zu übernehmen. Das war eine grosse Chance! Ich mag das Unvorhergesehene, mag auch Herausforderungen, also hat mich das angespornt.
Heute sind wir zu zweit und ein wirklich gut aufgestelltes HR-Team. Mir gefällt, dass ich etwas bewirken kann. Und dass die Entscheidungswege bei der blpk kurz sind. Ich bin für meinen Bereich selbst verantwortlich und kann und darf für meine Dinge einstehen.
Mein Tagesablauf
Um 6.20 Uhr stehe ich auf, zwischen 7.00 und 8.00 Uhr bin ich im Büro – von Tür zu Tür sind es nur zehn Minuten. Das Schöne an meinem Job ist: Kein Tag vergeht wie der andere. «Ich mache heute dies und das, und dann ist es erledigt» – so läuft das nicht. Da wir beide in Teilzeit arbeiten, meine Kollegin und ich, müssen wir uns gut absprechen: Wer hat was gemacht? Welche Themen gibt es? Es folgen viele, viele Termine. Ausserdem bin ich in zahlreichen Projekten. Also springe ich zwischen Sitzungen und Tagesgeschäft hin und her.
Ich mag den Mix aus Büro und Homeoffice. Daheim kann ich ruhig arbeiten. Dagegen ist im Büro immer was los. Oft kommen Mitarbeitende mit ihren Fragen, und das ist gut so. Wir wollen ja, dass die Leute uns ansprechen! Denn HR ist nahe beim Menschen oder sollte es zumindest sein.
Das Personalwesen hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Bei der blpk haben wir vieles digitalisiert. Das macht mir ebenfalls Freude. Beispiele: Die Personaldossiers waren zuvor in Ordnern, heute sind sie im System. Die Mitarbeitenden finden ihre Lohnabrechnungen auf dem Mitarbeiterportal, und auch die Mitarbeitergespräche werden jetzt digital begleitet.
Wie lassen sich Arbeit und Familie vereinbaren?
Das alles entlastet uns im Alltag, ist aber nur ein kleiner Teil unserer Aufgaben. Uns beschäftigt der ganze Human Cycle, von der Ausschreibung über die Rekrutierung bis zum Austritt. Wir unterstützen die Mitarbeitenden und begleiten sie im Arbeitsalltag. Gesundheit ist ein grosses Thema. Und wir schaffen die Voraussetzungen, damit sich Arbeit, Familie und Freizeit mit-einander vereinbaren lassen. Unsere Mitarbeitenden können in Teilzeit und auch im Homeoffice arbeiten, ja sogar von unterwegs. Wer bei einem grösseren Problem Hilfe braucht, dem steht eine externe Sozialberatung zur Verfügung.
Mit dieser Betreuung stärken wir die Widerstandsfähigkeit der Menschen bei uns, ihre Resilienz – und zugleich die des Unternehmens. Resilienz, für mich heisst das: Wie kann ich das, was ich erlebe, all das, was ich tun und erreichen muss, mit mir selbst vereinbaren?
Zurzeit läuft bei uns ein Projekt zur Kultur im Haus. Da sorgen wir speziell bei diesem Thema für noch mehr Gehör. Wir sensibilisieren die Vorgesetzten. Sie sollen sich fragen: Wie gehen wir miteinander um? Wie geht es meinem Team? Haben alle den Mut, auch schwierige Themen anzusprechen?
Sensei Miyagi aus «Karate Kid»
Was ich persönlich tue, damit es mir am Abend immer noch so gut geht wie am Morgen? Ich habe gerade eine recht toughe Zeit. Neben der Arbeit absolviere ich eine Weiterbildung, in drei Wochen schliesse ich sie ab: den CAS People & Culture. Darin beschäftigen wir uns auch mit dem Thema Resilienz. Ich selbst versuche, schöne Dinge bewusst zu geniessen, etwa Momente in der Natur, mit der Familie, in den Ferien. Ich schaufele mir die Wochenenden frei und tue betont das, was mir guttut. Sitze auch mal im Garten, die Sonne im Gesicht, trinke etwas, verbringe Zeit mit Freunden und Familie. Das gibt mir Kraft.
Ich mag Katzen, wir haben fünf. Eine Hauskatze ist unser Opa, er wird 15. Die anderen vier sind Rassekatzen, Neva Masquarade, sibirische Waldkatzen. Die haben blaue Augen, wunderschön. Eine davon habe ich selbst gezüchtet. Und, ja, sie vertragen sich sehr gut. Das ist einerseits die Rasse, andererseits sorgen wir dafür. Toleranz, Respekt, der richtige Umgang miteinander, das kann man übertragen.
Der Katzen-Opa heisst J.D., wie eine Figur aus der Serie «Scrubs». Dann haben wir Sensei Miyagi aus «Karate Kid», und wir haben Zizou, benannt nach dem Fussballer Zinédine Zidane. Dazu kommen Enola aus «Enola Holmes» und die kleine Ava. Wenn ich wie heute im Homeoffice arbeite, liegen sie neben mir. Auch für sie alle nehme ich mir bewusst Zeit, etwa um sie zu streicheln. Damit lade ich meine Batterien.
Einmal die Woche muss Zumba sein
Und natürlich treibe ich Sport. Einmal die Woche muss Zumba sein, um eine Stunde an nichts anderes zu denken. Ich bin auch viel draussen. Ich jogge oder gehe stramm meine sechs, sieben Kilometer, zwei-, dreimal pro Woche, mit meinem Mann oder meiner Mama.
Wie sehe ich mich selbst? Ich habe ein offenes Weltbild. Mein Motto heisst: «Leben und leben lassen.» Ich bin direkt und spreche Dinge an. Probleme? Mag ich; ich finde gern Lösungen. Und ich lache gern und nehme mich selbst nicht allzu ernst. Kurz: Ich bin ein optimistischer Mensch. Manche Tage sind dennoch nicht einfach. Etwa wenn ein Kind krank ist, ich aber zu einem Termin muss. Dabei wäre ich lieber zu Hause. Auch für diesen Fall ist das Umfeld wichtig. Ich habe zum Glück meine Mama, die wohnt neben uns. Und mein Mann unterstützt mich ebenfalls. Wir haben zwei Söhne, der eine sieben, der andere bald elf.
Am meisten Freude macht mir, wenn wir als Familie verreisen. In der Schule sah ich vor Kurzem eine Art Steckbrief vom Kleinen. Da stand: «Was machst du am liebsten?» Und darunter: «Ferien mit meiner Mama.» Ja, die Reisebranche begleitet mich. Unsere Ferien plane ich selbst, doch ich habe immer noch Kontakt zu meinen Kolleginnen von Kuoni. Bei der blpk bin ich jetzt seit eineinhalb Jahren – und habe den Entscheid noch nicht eine Sekunde bereut.